Als der österreichisch-ungarische Schriftsteller Ödön von Horváth (1901 – 1938) seinen ersten Roman 1930 veröffentlichte, gab er ihm den programmatischen Titel: „Der ewige Spießer“. Der junge Horváth empfand seine Gegenwart als Umbruchphase. Das Heraufdämmern der kommenden Epoche sah er in einer physiognomischen Wachablösung innerhalb des Spießertums verkörpert.
Das Ewiggestrige lebt in den Linken
Der rechte Spießer hat längst seine Lufthoheit über die Stammtische verloren. Heute regiert der linke Spießer den Mainstream und progressiver Biedersinn legt sich wie Mehltau übers Land.
