Es könnte der Anfang einer weltanschaulichen Revolution sein, der sich vor unseren Augen vollzieht. Oder besser gesagt: von den Augen der meisten noch unbemerkt. Doch tektonische Verschiebungen in der Philosophie treten immer erst Jahrzehnte später augenfällig ins Licht der breiten Öffentlichkeit, zumeist in ihrer Anwendungsform in Pädagogik und Politik. Die ideologisch fruchtbarste philosophische Strömung der letzten hundert Jahre kann unter dem Titel „Konstruktivismus“ versammelt werden. Tatsächlich handelt es sich weniger um eine eng umrissene Denkschule, sondern um ein Argumentationsmodell.
Abschied vom Relativismus?
Jedem seine Wahrheit zu lassen, galt lange als oberste Regel. Nun bahnt sich ein Widerstand gegen die Beliebigkeit an. Von Johannes Hartl
