In seinem Buch „Moralische Grundbegriffe“ plädiert Robert Spaemann dafür, den Blick für uneingeschränkt gute Handlungen zu schärfen, die uns im Alltag begegnen. „Ich denke an so einfache Dinge wie an den jungen Mann, den ich nach einem Weg frage, der schwer zu finden ist. Er unterbricht sein Vorhaben und geht fünf Minuten mit mir, um mir den Weg zu zeigen. Es ist eine Kleinigkeit, nicht der Rede wert, aber es ist ohne Einschränkung schön. Und jede solche Handlung rechtfertigt die Existenz der Welt“ (S. 94).
Liturgie: Das Offenbarwerden der Herrlichkeit Gottes
Diese Herrlichkeit ist unendlich mehr als ein bloß ästhetisches Erlebnis, als welches man etwa die Verklärung auf dem Berge Tabor missverstehen könnte, wo seine Kleider weiß wurden wie Schnee. Es geht vielmehr um ein Offenbarwerden der absoluten Güte, Vollkommenheit und Wertfülle Gottes.
