Eberhard Schockenhoff (1953– 2020) war der Moraltheologe des Synodalen Weges. Seine Fachkollegen Breitsameter (München) und Goertz (Mainz) treten sein Erbe an und legen mit „Vom Vorrang der Liebe“ ein Plädoyer für eine Neufundierung der katholischen Sexualmoral vor. Ihnen geht es um die Anerkennung des moralischen Vorrangs „von Liebe, Gleichheit und Freiheit“ auf der Grundlage einer „Ethik der Würde und Liebe“ (11). Wünsche und Forderungen, wie sie auf dem Synodalen Weg erhoben werden, sollen auf diese Weise wohl fundiert werden. Die kirchliche Sexualmoral, sagen sie, entstamme einer „vormodernen Vorstellungswelt“ (11).
Kann denn Sünde Liebe sein?
Das neue Buch „Vom Vorrang der Liebe“ plädiert für eine Neuausrichtung der Sexualmoral auf Basis der Selbstbestimmung. Doch am naturrechtlichen Denken führt kein Weg vorbei.
