Höher wollte er wohl noch steigen, tiefer könnte er nun noch fallen. Grigori Walerjewitsch Alfejew machte unter seinem Mönchsnamen Hilarion eine kometenhafte Karriere in der russischen Orthodoxie – und steht nun vor deren Trümmern. Das 1966 in Moskau geborene Multitalent galt als theologisches und künstlerisches Kaliber in einer von Korruption und Machtgier – weniger von Geist und Geistlichkeit – dominierten Hierarchie. Er studierte Violine, Klavier und Komposition, soll bereits im Alter von 12 Jahren sakrale Musik komponiert haben. Vielsprachig, weltgewandt und ausgestattet mit einem Selbstbewusstsein, das sogar seine Talente übertraf, ging Metropolit Hilarion im Vatikan ein und aus.
Hilarion Alfejew: Verglühter Komet
Metropolit Hilarion galt lange als möglicher Nachfolger von Patriarch Kyrill. Nach Missbrauchsvorwürfen sind seine Zukunftsaussichten nun geplatzt.
