Sprache bildet Realitäten ab und bietet die Möglichkeit, Bilder und Narrative zu entwickeln. Wer die Worte „Häretiker“ oder „Häresie“ hört, glaubt, es mit etwas Unanständigem, gar Skandalösem zu tun zu haben. Auch wenn dies nicht allein für den katholischen Raum gilt, so haben sich dort Narrative entfaltet, die die historische Wirklichkeit und den vergangenen Kontext kaum mehr einzuholen vermögen. Das Konzil von Nizäa (heute: İznik in der Türkei), dessen 1700-jähriges Jubiläum die christlichen Kirchen in diesem Jahr begehen, ist der Anfang einer beeindruckenden Geschichte: Heute zählen wir 21 Konzilien – von Nizäa bis zum II.
Eusebios: Grenzgänger zwischen Häresie und Konzil
Eusebios von Nikomedien taufte den Kaiser und förderte die Arianer. Warum er trotz der Nähe zum Häretiker Arius die Entschlüsse des Konzils von Nizäaa unterschrieb.
