Wenn Papst Franziskus Ende März den Franziskanerkonvent in Assisi besucht, um dem prominent besetzten Kongress "The Economy of Francesco" (Die Wirtschaft des Franziskus) seine Aufwartung zu machen, wird er dort mit den Mönchen des Ordens und Gästen des Symposiums auch speisen. Als sich jetzt in Bari knapp sechzig Bischöfe des Mittelmeerraums zu einer Art kleinen Synode zusammenfanden, ging es am Sonntag nach der Papstmesse zu einem Mittagessen, bei dem die Bischöfe in einem Messepavillon der Stadt kulinarische Besonderheiten der Region Apulien verkosten konnten. Diese Einladung schlug Franziskus aus, nach dem Treffen mit den Bischöfe und dem Gottesdienst unter freiem Himmel war er sofort wieder weg.
Die Mär vom einsamen Reformer
Das "verflixte siebte Jahr" des Bergoglio-Pontifikats geht seinem Ende entgegen. Mit "Querida Amazonia" hat der Papst viele enttäuscht, die sich von der jüngsten Synode einen Paradigmenwechsel in der Kirche erhofft hatten. Die falschen Erwartungen liegen auch an dem falschen Bild, das sich viele von Franziskus machen.
