Italien
Das neue Dekret der italienischen Regierung zu den Corona-Maßnahmen für die Weihnachtszeit wird zwar erst am 4. Dezember öffentlich. Aber es scheint bereits festzustehen, dass auch am Heiligen Abend eine Ausgangssperre ab 22 Uhr einzuhalten ist.
Für die Bischofskonferenz des Landes stellt es keine Schwierigkeiten dar, die Messfeiern am 24. Dezember unter den üblichen Sicherheitsmaßnahmen früher stattfinden zu lassen. Bereits in früheren Jahren hätten es viele Pfarreien so gehalten. Für den Vatikan dürfte Ähnliches gelten, wenn Papst Franziskus sehr wahrscheinlich mit nur wenigen Teilnehmern die Messe am Heiligen Abend im Petersdom feiert. 2019 hatte sie um 21.30 Uhr begonnen. Wie Franziskus am Weihnachtstag den Segen "Urbi et orbi" spendet, wird der Vatikan noch mitteilen. DT/gho
Heiliges Land

Nach Einschränkungen für die Feier der Fasten- und Osterzeit im Heiligen Land ist nach Worten des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, auch für Advent und Weihnachten mit Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu rechnen. "Bislang scheint klar, dass alle Feiern stattfinden werden, jedoch in reduzierter Weise", sagte der italienische Franziskaner im Interview der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Kürzlich hatte die zuständige israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT) erste Einschränkungen hinsichtlich der traditionellen weihnachtlichen Einzüge des Lateinischen Patriarchen und des Franziskaner-Kustos des Heiligen Landes von Jerusalem nach Bethlehem bekannt gegeben. Unter anderem dürfen beim ersten Stopp des Konvois am Kloster Mar Elias nur offizielle Kirchenvertreter nach vorheriger Koordinierung die Fahrzeuge verlassen. Traditionell begrüßen Vertreter der Bethlehemer Kirchen in Mar Elias die kirchlichen Konvois. DT/kna
Österreich

Klar ist schon jetzt, im zweiten Lockdown, dass Weihnachten 2020 anders gefeiert werden wird als in den Vorjahren. Überfüllte Kirchen und inbrünstig geschmettertes "Stille Nacht, heilige Nacht" wird es nicht geben. Andererseits ist den Verantwortlichen klar, dass die Livestream-Messen an Ostern kein Modell für das bevorstehende Weihnachtsfest sein können; wie die aktuellen Gottesdienst-Regeln nicht mit dem Kirchen-Lockdown vom Frühjahr vergleichbar sind.
Christmetten und Weihnachtsgottesdienste werden in ganz Österreich gefeiert werden, wenn auch in ausgedünnten Kirchenbänken, mit Desinfektionsmitteln, Maske und Abstand. Sicher ist auch: Nicht die Regierung, sondern die Kirche selbst bestimmt und kontrolliert die Regeln hierfür. DT/sba
Schweiz

Gemäß den Vorgaben der Eidgenossenschaft dürfen 50 Personen plus Mitwirkende einen Gottesdienst feiern. Einzelne Kantone haben diese Zahl weiter eingeschränkt. Dagegen ist bei Gericht Klage erhoben worden. Die Kirchen hoffen, dass die Schweizer Bischofskonferenz in Anlehnung an den kürzlich ergangenen Entscheid des französischen "Conseil d Etat" und unter Berufung auf die herausragende Stellung der Religionsfreiheit unter den Grundrechten für Weihnachten auf mehr Spielraum für Gottesdienstbesuche hinwirkt. DT/mg
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