„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – das gilt auch für das kommende Pontifikat. Fast scheint die weiße Soutane des Heiligen Vaters wie ein unbeschriebenes Blatt Papier, wie eine weiße Leinwand, bevor der Film beginnt. Da verwundert es wenig, dass seit vergangenem Donnerstag, als Kardinalprotodiakon Mamberti den Römern und der ganzen Welt den Beginn des Pontifikats Leos XIV. verkündete, die Spekulationen ins Kraut schießen. Wer ist der neue Papst? Wofür stand Robert Kardinal Prevost bisher? Tritt er in die Fußstapfen Franziskus‘? Eilig wurden Aussagen zum Klimawandel, der Massenmigration oder der Armutspastoral hervorgekramt, um derartige Wünsche zu bestätigen und Leo XIV. als Gegenspieler Trumps aufzubauen.
Viel zu heilen gibt es für den Papst
Die Aufgaben des neuen Pontifex werden sowohl geistliche als auch politische sein. Wenn Leo XIV. das Katholische, das Allumfassende betonen will, muss er einige Fehlentwicklungen der Vergangenheit korrigieren.
