Inzwischen befindet sich Kardinal Pietro Parolin auf der Sinuskurve seiner Laufbahn wieder im Sinkflug. Aber als er den Zenit durchmaß, war er ein durchaus ernsthaft gehandelter Kandidat für die Nachfolge von Papst Franziskus. Das war so um 2018, dem Krisenjahr des amtierenden Papstes, als diesem die Bischöfe Chiles den Krempel vor die Füße warfen, weil Franziskus das Ausmaß der Missbrauchsskandals dort völlig unterschätzt und zu lange an dem Vertuscher-Bischof Juan Barros Madrid von Osorno festgehalten hatte – und als auch noch der ehemalige Nuntius in den Vereinigten Staaten, Erzbischof Carlo Maria Viganò, seinen Feldzug gegen den Papst begann.
Parolin, der ruhige Diplomat im Hintergrund
Der Kardinalstaatssekretär wird am Freitag 70 Jahre alt. Auch wenn er sich auf der Sinuskurve seiner Laufbahn im Sinkflug befindet - „papabile“ ist er noch immer.
