Die Kirche wird heute von ihren Kritikern oft als absolutistische Monarchie beschrieben, mit dem Papst als Oberhaupt. Das stimmt so nicht, da der Papst nur der Stellvertreter Christi und zudem an die Tradition gebunden ist. Schlechte Voraussetzungen also für Diktatoren. Aber auch solche hält die Kirchengeschichte bereit: Kardinal Gian Pietro Carafa war fast 79 Jahre alt, als er am 23. Mai 1555 zum Papst gewählt wurde und sich Paul IV. nannte. Bis dahin hatte er der Kirche schon zwei bedeutende Institutionen geschenkt: den Orden der Theatiner, der vornehmlich in den von reformatorischen Gedanken bedrohten Gemeinden tätig war, und das „Santo Ufficio“, aus dem das heutige Dikasterium für den Glauben hervorgegangen ist.
Der Diktator-Papst
Papst Paul IV. wollte Reformen. Umgeben von einer kleinen Kamarilla führte er aber im Kirchenstaat ein autistisches Regime ein, bis ihn die Römer schließlich hassten.
      
    
