Mein Leben mit Gott

Weggemeinschaft mit Gott - mit Schönstatt als Anker

Gemeinsam durch Diakonat und Familienleben: Wie sie sich als Eheleute im Glauben gegenseitig bestärken, erzählen Christina und Thorsten Inhestern.
Das Ehepaar Christina und Thomas Inhestern
Foto: privat | Mit Gott unterwegs, und dabei gewiss, dass er immer neue Wege öffnet: Das Ehepaar Christina und Thomas Inhestern.

Aufgezeichnet von Barbara Stühlmeyer

Wenn wir auf unsere Kindheit und Jugend zurückblicken, gehörte der Glaube an Gott immer dazu. Wir sind beide in katholischen Familien aufgewachsen. Die Gottesdienste in unseren Kirchen in Visbek und Vechta an den Sonn- und Feiertagen zu besuchen, als Messdiener am Altar mit dabei zu sein, war selbstverständlich und schön.

Maria als Leitmotiv

In Visbek-Endel war es außerdem das Schönstatt-Heiligtum, das nicht nur in unserer Geburtsregion eine geistliche Heimat war, sondern mit dem Bild Mariens zu einem Leitmotiv auf unserem Weg mit Gott geworden ist. Die Liebe zu Maria und mit ihr zu Gott trug auch durch Lebensphasen wie Thorstens Studium in Braunschweig hindurch. Während dieser Zeit lernten wir uns kennen und konnten uns gemeinsam wieder neu und tiefer im Glauben verwurzeln.

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Schönstatt ist so etwas wie ein Anker in unserem Leben als Ehepaar und später als Familie geworden. Dorthin reisten wir zunächst zu zweit und später mit unseren Töchtern, um geistliche Stärkung zu erleben und auch einfach, um aufzutanken. Da wir beide in unseren Familien den Glauben kennengelernt hatten, war es unser Wunsch, ihn auch an unsere Töchter weiterzugeben. Das wird auch in unserem Alltag, wie beispielsweise beim Tischgebet deutlich.

Diakonat - ein Familienprojekt

Dass Glauben für uns etwas mit der Familie zu tun hat, erlebten wir auch durch die Berufung zum Diakonat. Dort war es in der Ausbildung zunächst nicht üblich, dass die Ehepartnerinnen sich ebenfalls aktiv mit den Inhalten beschäftigten. Durch unsere Bitten um eine stärkere Einbeziehung hat sich das auch für die anderen Teilnehmer geändert. Die Frauen der Diakone können sich nun, wenn sie wollen, viel mehr einbringen und genauso an den Ausbildungsinhalten teilhaben. Auch für sie sind sie ja eine Vertiefung des Glaubens, den wir dann in den Gemeinden weitergeben dürfen.

Wir verstehen diesen Dienst auch als einen, den wir als Paar, als Familie tun, auch wenn natürlich für die Frau eines Diakons keine Verpflichtung besteht, immer ansprechbar zu sein. Aber wir haben es als eine große Bereicherung erlebt, vor allem die caritativen Teile dieses Dienstes wie beispielsweise Besuche in der Flüchtlingsunterkunft auch als Familie zu tun. Auch unsere Töchter gewinnen so neue Perspektiven. Das Gebetsleben eines künftigen Ständigen Diakons – er verspricht ja bei seiner Weihe, das Stundengebet der Kirche nach seiner Möglichkeit zu beten – ist etwas, das auf die ganze Familie ausstrahlt. Unsere Töchter setzen sich manchmal still zum Gebet der Vesper dazu.

Miteinander gehen wie die Emmaus-Jünger

Dadurch, dass wir unser Leben mit Gott leben, bekommt alles eine größere Weite und Tiefe. Denn wir haben bei allem, was wir tun, einen Bezugspunkt, jemanden, der unser Leben lenkt, dem wir alle Sorgen und Nöte anvertrauen und mit dem wir alles teilen können. Unser Leben in dieser Perspektive zu leben stärkt auch unsere eheliche Gemeinschaft.

Wir nehmen uns, wie es Paaren ja oft geraten wird, regelmäßig Zeit für uns und wir haben festgestellt, dass es dabei gut sein kann, einfach eine Weile miteinander zu gehen und zu schweigen. Das ist letztlich eine Möglichkeit, die der Glaube uns eröffnet, denn durch dieses Miteinandergehen kann, so wie es bei den Emmaus-Jüngern geschah, der Herr in unserer Mitte sein. Das ist eine Erfahrung, die uns trägt und mehr hilft, als wenn wir uns nur miteinander beschäftigen würden.

Gottvertrauen trägt

Auch in dieser Hinsicht war und ist die Schönstatt-Spiritualität wichtig für uns. Sie ist gewissermaßen eine Ergänzung zu dem, was in der Ausbildung zum Diakon mit anderen Schwerpunkten und aus einer anderen Perspektive, die uns ebenfalls bereichert, vermittelt wird. Was uns trägt, ist unser Vertrauen, dass Gott uns immer wieder neue Wege öffnen wird. Unser Vertrauen, dass auch das Teilen des Glaubens, wie wir es in der Gemeinde tun dürfen, mit seiner Hilfe eine Form finden wird, bei der wir unsere Begabungen einbringen und andere auf ihrem Weg mit Gott begleiten können. Auch unser Glaube ist ja immer mehr gewachsen.

Ein wichtiges Projekt, das auch unser beider Engagement in der Gemeinde prägt, ist das Projekt Pilgerheiligtum aus Schönstatt. In diesem gelangt Jesus mit Maria und somit Gott in die alltägliche Welt der Menschen, die die Tür öffnen. In diesem Projekt, das nun auf 25 Jahre in Deutschland zurückblicken kann, erfahren wir und auch die Familien und Erstkommunionkinder Begegnung mit Gott auf einer Ebene, die stärkt und bewegt.

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