Die Neuausrichtung, die der Synodale Weg der Kirche in Deutschland verordnen wollte, ist nicht erst durch den Schock des Missbrauchsgutachten von 2018 ausgelöst worden. Das Theologen-Projekt, das dahintersteckt, ist wesentlich älter. Schon 2011, im Jahr des Besuchs von Benedikt XVI. in seiner deutschen Heimat, hatten 145 deutschsprachige Theologen ein Manifest mit dem Titel „Ein notwendiger Aufbruch“ veröffentlicht, das am Ende schließlich die Unterschrift von 240 deutschsprachigen Theologen fand. Aber schon damals waren deren Forderungen sattsam bekannt, wie der Theologe Klaus Berger noch vor dem Besuch des deutschen Papstes in einem weitgehend unbekannten Essay schrieb.
Falsch verstandene Freiheit
Die „Gravamina“ der Kirche deutscher Nation zwischen Reformstau und Spaltung: Wenn der Zeitgeist zum Maßstab des theologischen Denkens. Ein Essay von Klaus Berger +
