Kann das Papsttum – auch angesichts der Zweifel, mit denen aktuell die Wirksamkeit der UNO behaftet ist – ein überparteilicher Friedensanwalt sein? Die Fragestellung ist aus historischer Perspektive relativ neu, denn solange der Papst selbst Herrscher eines Territorialstaates war, kam er für eine neutrale übernationale Rolle nicht infrage. Erst mit dem Ende des Kirchenstaats im Jahr 1870 wurde ein Papsttum als unabhängige moralische Weltautorität und diplomatischer Vermittlungsakteur denkbar.
Neutralität, Diplomatie und humanitäre Hilfe
Die desolate Situation in Ukraine und im Nahem Osten wirft die Frage nach einer glaubwürdigen Friedensethik und dem Papsttum als Akteur internationaler Friedenspolitik auf.
