Ich bin zwischen zwei sehr unterschiedlichen Mentalitäten aufgewachsen: Auf der einen Seite steht meine Südtiroler Verwandtschaft väterlicherseits – offen und herzlich, gastfreundlich und gesprächig. Dort gehören Komplimente zum guten Ton, und doch darf ich nicht jedes Lob allzu ernst nehmen, weil es oft eher Teil des sozialen Spiels ist als wirklich ernst gemeint. Wenn wir in den hohen Norden in die Heimat meiner Mutter fahren, dann begegnen mir viele scheinbar spröde, manchmal zugeknöpfte Menschen, die erst nach langer Bekanntschaft und vielen Gesprächen ihre Wärme zeigen – und kaum je mit Worten. Ein anerkennender Blick ist hier das höchste der Gefühle!
Sich gegenseitig Leben zusprechen
Taten sagen mehr als Worte? Das mag schon sein, trotzdem dürfen wir uns ruhig ab und zu ein Herz fassen, und unsere Zuneigung auch ausdrücken.
