„Majestätisch“ – so schätzt der heidnische Literaturkritiker des ersten Jahrhunderts nach Christus, mit dem ich mich in meiner Dissertation beschäftige, die stilistische Qualität des Schöpfungsberichts in der Genesis ein. Moses, der „Gesetzgeber der Juden“, ist für den namenlosen Philosophen einzig in seiner Rolle als eine Art Autor der biblischen Erzählung von Interesse. Die Prägnanz der Worte „Es werde Licht; und es ward“ finden seinen enthusiastischen Beifall. Das eigentliche Wesen des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel hingegen hat für ihn keinerlei Bedeutung.
Ästhetik allein reicht nicht aus
Das Majestätische des Schöpfungsberichts oder die Schönheit der Liturgie sollten helfen, zum Wesenskern des Glaubens vorzudringen.
