Das Interview, das Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin der eigenen Pressestelle zu den jüngsten Betriebsunfällen in den chinesisch-vatikanischen Beziehungen gegeben hat, ist eine Sonderform der diplomatischen Kommunikation. Man arbeitet eine umfangreiche Note zum Verhältnis zu einem außenpolitischen Kontrahenten aus, streut noch fünf Fragen ein und lässt den Text dann über den Verteiler des eigenen Medienbüros – in diesem Fall des vatikanischen Pressesaals – laufen, damit der Kontrahent und alle Welt wissen, wie man nach einem „Crash“ weitermachen kann.
IM BLICKPUNKT
Xi Jinping kennt kein Canossa
Die Beziehungen zwischen Vatikan und China hängen an einem seidenen Faden. Rom kann keine Bedingungen stellen, versucht aber, Peking zu einem Einlenken zu bewegen.