Als die polnischen Bischöfe im Jahr 1965 den deutschen Amtsbrüdern schrieben, ihnen vergaben und sie um Vergebung baten, lösten sie einen Sturm aus. Niemand hat das damals gewollt – weder die polnischen kommunistischen Behörden noch die Mehrheit der öffentlichen Meinung noch die deutsche Seite, die schwieg. Und doch ging dieser Brief in die Geschichte ein. Wenn wir uns heute – nach 60 Jahren – mit Stolz an ihn erinnern, dann nur deshalb, weil damals jemand den Entschluss fasste, gegen die Emotionen seiner Epoche zu handeln. Darin liegt der Sinn dieses Jubiläums: Es erinnert daran, dass Versöhnung nicht das Ergebnis eines guten politischen Klimas ist.
Vertrauen wird zu Mangelware
Die Zukunft der polnisch-deutschen Beziehungen hängt davon ab, welche Mentalität wir der jungen Generation vermitteln, schreibt Pfarrer Michał Wilkosz.
