Liebe Leser! Haben Sie letztens diesen ganz revolutionären Artikel in der Zeitung gelesen? Oder das Interview im Radio gehört, das nun endlich zum Durchbruch führt? Aber sicherlich doch in den Nachrichten von der Kopernikanischen Wende, die kurz bevorsteht und vom sozialen Fortschritt, der erzielt wurde! Denn genau das ist es, was uns unaufhörlich verkündet wird. Wenn auf WDR 3 mal wieder von der veganen Feministinnen-Kommune in Transsibirien berichtet wird, die Körbe aus Präservativen flechten, um auf die großen sozialen Ungerechtigkeiten in Peru hinzuweisen, dann ist das doch immer der große Durchbruch, die große Revolution, und endlich denkt mal jemand an die armen Minderheiten!
Tagtäglich werden die gleichen Parolen gerufen
Diese Rhetorik wird schon seit Jahrzehnten angewandt und mittlerweile kann ich mir ein Lachen nicht mehr verkneifen. Dies ist kein spöttisches Lachen; ich finde es aufrichtig amüsant, dass fast jeden Tag endlich mal jemand die wichtigen Themen anspricht. Dabei merkt man, dass es dennoch tagtäglich die gleichen Parolen sind, die gerufen werden, die gleichen Sujets, die bedient werden, die gleichen langweiligen Standpunkte wie schon vor 60 Jahren. Mir ist bewusst geworden, wie konservativ und staubtrocken doch die Alt-68er sind, die ja immer noch meinen, mit ihren abgedroschenen Floskeln große Umwälzungen zu erreichen. Die Wahrheit sieht anders aus. Nach ihnen kräht doch kein Hahn mehr! Die Welt hat sich weitergedreht und ist nicht in der 60er-Dekade stehengeblieben.
Skurriler Kniefall vor Greta
Daher wirkt es vielleicht auch so skurril, wenn heutige Politiker, Manager, Stars und sonstige Personen des öffentlichen Lebens einen Kniefall vor Greta machen, in Solidarität mit ihr Krokodilstränen vergießen, das Regenbogenfähnchen beim CSD schwingen oder über „Gender“-Gerechtigkeit diskutieren. Ich vergleiche das gerne mit einem Vater (oder einer Mutter), der eigentlich keinen richtigen Zugang zu seinem pubertierenden Sohn findet und dann gezwungen „hippen“ Slang benutzt, was nur peinlich und unangebracht wirkt. Genauso schämen wir uns heute für diese Generation von marxistischen Revoluzzern, die so unfassbar ewiggestrig und reaktionär sind. Gerade die jungen Leute haben sich weiterentwickelt. Es ist kein Geheimnis, dass vieles zum Thema „Gender“, „LGBT“, Feminismus, Kommunismus und den üblichen Themen aus den Universitäten dringt und dort maßgeblich von indoktrinierten Studenten verbreitet wird.
Auf der anderen Seite sehen wir eine Jugend, die traditionelle Werte und Tugenden wiederentdeckt, die sich von diesem Zirkus und der „schönen neuen Welt“ abwendet, um eine wirkliche, tragende Identität zu finden. Wie niedrig der Altersdurchschnitt doch bei jeder beliebigen „Alten Messe“ ist! Wann kommen die 68er im Heute an?
Der Autor, 24, studiert Theologie in Münster
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