Im Zentrum der Dilemmata der Migrationspolitik steht die Frage nach Pflichten und Grenzen der Solidarität. Solidarität ist ein Bewusstsein wechselseitigen Verbunden-Seins und Verpflichtet-Seins. Der Begriff kommt vom lateinischen „solidare“ und meint verstärken, verdichten, fest zusammenfügen. Er bringt die Tatsache zum Ausdruck, dass die Menschen aufeinander angewiesen sind – nicht nur in Familie und Gemeinde, sondern auch in Gesellschaft, Staat und internationalen Beziehungen, und nicht nur, um ihre jeweiligen Schwächen und Defizite auszugleichen, sondern auch, um einander mit den jeweiligen Anlagen und Fähigkeiten zu bereichern. Solidarität ist wie die Subsidiarität eine zentrale Möglichkeitsbedingung des Gemeinwohls.
Pflichten und Grenzen der Solidarität
Solidarität und Nächstenliebe, Staat und Zivilgesellschaft: Die Dilemmata der Migrationspolitik aus der Perspektive der katholischen Soziallehre.
