Im Grunde saßen die mit Patriarch Kyrill verbundenen orthodoxen Bischöfe in der Ukraine bereits seit 2014 zwischen allen Stühlen: Seit Putin die Krim annektierte und im Donbass kämpfen ließ, galt die „Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats“ (UOK-MP) vielen als Kirche des Aggressors. Nicht zu Unrecht: Die Loyalität ihrer Bischöfe zu Kyrill sowie Kyrills zu Putin ließ keinen anderen Schluss zu. Schon damals konnte niemand gleichzeitig dem Moskauer Patriarchat und dem eigenen Volk treu bleiben.
IM BLICKPUNKT
Orthodoxe Bischöfe zwischen allen Stühlen
Kiew diskutiert ein Verbot der mit Moskau verbundenen Orthodoxie in der Ukraine. Ein gezieltes Vorgehen gegen Kollaborateure in ihren Reihen wäre dem Rechtsstaat angemessener.