Der Sinn für das Kostbare wächst oft erst mit dem Mangel: Seit der heilige Johannes Paul II. 1997 den „Welttag des gottgeweihten Lebens“ als Zeichen der Wertschätzung für den Dienst der Ordensleute ins Leben rief, hat sich die Eintrittsflaute in Klöster und geistliche Gemeinschaften nördlich der Alpen fortgesetzt, auch wenn einzelne Ausnahmen die Regel bestätigen. Der Charme der geistlichen Berufe kristallisiert sich heute vor der Folie einer vom Relativismus angekränkelten Kirche allerdings deutlicher heraus. Wenn die Social-Media-Präsenz der Menschen manchen Bischof mehr umtreibt als die Teilnahme der Getauften an der Sonntagsmesse, schreit das geradezu nach einer Wiederbesinnung auf die Quellen der Christen.
Ordensleben: Ein Kontrapunkt zum Kirchenbürgertum
Wo sich der Katholizismus der Welt angleicht, wird er bedeutungslos. Ordensleute können die Gewissen bilden, wenn sie gegensteuern.
