Wenn heute von einem „Gottesstaat“ die Rede ist, klingt dies vor allem für westliche Ohren alles andere als verlockend. Der Ausdruck beschwört, im Gegenteil, höchst bedrohliche Bilder herauf: „Gottesstaat“ – das lässt an Terrortruppen des „Islamischen Staates“ und damit an Mord, Folter und gewaltsame Unterwerfung denken, kurz: an einen religiös motivierten politischen Totalitarismus.
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt“
Der heilige Augustinus hat mit den Begriffen des Gottesstaates und des irdischen Staates eine folgenreiche Unterscheidung eingeführt. Ein religiös motivierter Totalitarismus lässt sich damit aber gerade nicht begründen.
