Lange wurden die Kindheitsgeschichten am Anfang des Lukas- und Matthäusevangeliums in der Exegese als Legenden mit eher anekdotischem Charakter abgewertet. Inzwischen erfahren die Geburtserzählungen Jesu Christi als „Deute- und Verknüpfungstexte ersten Ranges“ (E. Ballhorn), als „Verständnisschlüssel“ für alle folgenden Erzählungen (Winfried Bader), als „vielschichtige literarische Kompositionen von erheblichem theologischen Wert“ und als „Keimzelle“ aller zentralen Themen der Evangelisten (Sharon Padilla) neue Wertschätzung. Am Beispiel der Erzählung von den Sterndeutern (Mt 2, 1–12) lässt sich dies belegen. Das zentrale Thema bei Matthäus ist die Universalisierung des Heils.
Kein König wie andere
Die Sterndeuter beten das Kind in der Krippe an und legen damit ein Bekenntnis für den Gottessohn ab – Warum die Einheitsübersetzung an Epiphanie irreführend ist.
