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Junge Menschen für den Glauben begeistern

Von Samstag vor Pfingsten bis zum Pfingstmontag findet in der Stadt an der Donau ein „Fest der Jugend“ statt. Das Fest ist eine Art „Ableger“ der Pfingsttage vor dem Salzburger Dom nach der Vision der Loretto-Gemeinschaft.
Pfingsten 2022 in Ulm
Foto: Archiv | Pfingstfest in Ulm im vergangenen Jahr. Auch in diesem Jahr findet in der Stadt an der Donau ein "Fest der Jugend" statt.

Was ist das Ziel von „Pfingsten Ulm 23“?Ist dies eine Veranstaltung der „Loretto“-Gemeinschaft, oder zeichnen außerdem andere „Gruppen“ dafür verantwortlich?

Die Mitwirkenden kommen aus verschiedenen Ortsgemeinden rund um Ulm. Einige gehören verschiedenen Glaubensgemeinschaften an, andere nicht. Dieser bunte Zusammenschluss junger Menschen aus allen möglichen Ecken und Enden von Oberschwaben und der Ostalb ermöglichen also durch ihre Mitarbeit das Event in Ulm. Sie klinken sich in die Vision der Loretto Gemeinschaft ein, das Fest der Jugend, das bis 2019 nur vor Ort im Salzburger Dom stattfand, jetzt auch an anderen Orten dezentral möglich zu machen. Der Träger von Pfingsten Ulm 23 ist die Kirchengemeinde Schemmerhofen.

Ziel ist es unter anderem, junge Menschen für den Glauben zu begeistern und ihnen Sinnhaftigkeit für ihr Leben zu vermitteln. Dahinter steckt die Sehnsucht, Kirche neu zu denken und lebendig sehen zu wollen. 

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Was ist unter „Pfingstlicher Erweckung“ zu verstehen? Wie ist in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit Frei-(Pfingst-)Kirchen?

Dem Pfingstfest kommt in nahezu allen christlichen Konfessionen und Denominationen eine hohe Bedeutung zu. In der katholischen Kirche feiern wir es als Hochfest. Eine gute Möglichkeit in Gemeinschaft zusammenzukommen und mit jungen Gläubigen zu feiern und sich gleichzeitig auszustrecken nach Menschen verschiedenster Hintergründe und Konfessionen. „Pfingsten 23“ ist Teil einer pfingstlichen Erweckung im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Bei der Veranstaltung ist jeder herzlich willkommen und darf sich eingeladen fühlen, egal ob man einer Kirche angehört oder nicht. Die Devise lautet: „Komm und sieh!“

 


Elisabeth Regnet
Foto: privat

Die Tagespost“ sprach mit Elisabeth Regnet vom Organisationsteam „Pfingsten Ulm 23“.


Das Programm richtet sich an 14-16-Jährige bzw. an 17-35-Jährige. Können Sie deren Hauptpunkte erläutern?

Das Programm in Ulm zielt auf Jugendliche und junge Erwachsene von ca. 14-35 Jahren ab. 
Auch wenn die Inhalte in erster Linie auf diese Zielgruppe ausgerichtet sind, darf sich jeder außerhalb dieser Altersspanne sehr herzlich willkommen fühlen. Die Hauptpunkte des Events sind unter anderem das Gebet um den Heiligen Geist und der Abend der Barmherzigkeit.

Es sind Möglichkeiten, auf persönlicher Ebene mit Gott in Verbindung zu treten und ihn (neu) in sein Leben einzuladen. Es gibt Zeiten von Lobpreis und Anbetung, die Möglichkeit zur Aussprache und zum Empfangen des Sakraments der Versöhnung, oder für sich beten zu lassen. Neben den gemeinsamen Gebetszeiten und dem Feiern der Liturgie sind auch die Talks ein zentrales Highlight der Veranstaltung. Dabei werden zum einen Vorträge aus Salzburg per Livestream übertragen, aber auch live vor Ort gehalten.  Für mich ist es eine besondere Ehre, bei Pfingsten Ulm 23 meine Geschichte mit Gott erzählen zu dürfen.

"Gott hat mich gefragt, ob ich Teil der
Vision der Home Base werden möchte
und mich als Missionarin in seinen Dienst zu stellen."

Sie selbst waren einige Jahre in der HOME Mission Base tätig. Können Sie zu dieser Tätigkeit etwas ausführen?

Nach meinem Abitur 2017 durfte ich mit 24 anderen jungen Erwachsenen die Jüngerschaftsschule in der Home Base Salzburg absolvieren. Im darauffolgenden Jahr habe ich mich dazu entschieden, noch länger im Home zu bleiben und die Leiterschulung zu machen, die heute unter etwas anderem Konzept und dem Namen GROW läuft. In dieser Zeit durfte ich sowohl in meinem Glauben als auch in meiner Identität und meiner Leiterschaft wachsen. Ich habe gespürt, wie sehr mein Herz für gute Leiterschaft und Jüngerschaft als gelebtes Prinzip der Nachfolge Jesu brennt.

 So durfte ich zwei weitere Jahre die Jüngerschaftsschule mitleiten. Meine Aufgaben waren dabei sehr vielfältig, von der Planung des Programms, das Abhalten von Inputs und Workshops bis hin zur Leitung von Lobpreis- und Gebetszeiten. Dazu gehörte auch ein Missionstrip im deutschsprachigen Raum, in dem wir an verschiedene Orte gesendet wurden, um das Evangelium zu verkünden und Menschen für Jesus zu begeistern. Meine Sehnsucht dabei war es, und ist es noch immer, Menschen an das Herz Jesu heranzuführen, indem sie sich selbst und Gott besser kennen lernen, ihre Vergangenheit aufarbeiten können, und in ihrem Glaubensfundament gestärkt werden. 

Zurzeit studieren Sie „Christliche Kultur, Transformation & Kommunikation (4C)“ an der Paris Lodron Universität Salzburg. Können Sie etwas zu diesem neuen Studiengang sagen?  

Der Studiengang, der seit dem vergangenen Semester an der Universität Salzburg angeboten wird, ist ausgerichtet besonders auf junge Erwachsene, die etwas in Kirche und Gesellschaft bewegen möchten. Auf Menschen, die Transformation und Erneuerung als Chance sehen, nicht nur im wirtschaftlichen und kulturellen, sondern auch im kirchlichen Bereich. Neben theologischen und philosophischen Inhalten richtet sich der Bachelor deswegen auch auf Themen in Management, Betriebswirtschaft und Kommunikationswissenschaft. 

Ich persönlich sehe eine große Chance darin, Menschen eine attraktive Möglichkeit der Ausbildung in verschiedensten Kontexten zu bieten. Spätere Arbeitsmöglichkeiten können sehr vielfältig aussehen, sowohl im kirchlichen Kontext als auch in der Mitarbeit in Non-profit Organisationen oder der Entwicklung neuer Strategien für Organisationen und Kommunikationsformen. Falls jemand daran interessiert ist, kann er/sie ab dem Wintersemester 2023 nach Salzburg kommen, und mit uns studieren. 

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