Die öffentlichen Angriffe auf das Beichtgeheimnis haben im Rahmen der Debatte um sexuelle Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche den Anstrich gesellschaftlicher Normalität erhalten. Wer die absolute Schweigepflicht des Beichtvaters nicht in Frage stellt, macht sich inzwischen der Komplizenschaft verdächtig. Die Selbstverständlichkeit, mit der Sinn, Wesen und Chance der Beichte ignoriert werden, geht nicht spurlos an der weltlichen Justiz vorüber. Auch Richter sind Kinder ihrer Zeit; ihre Urteile spiegeln Trends und vorherrschende Meinungen. Da kein Korrektiv greift, sind Eskalationsstufen in der derzeitigen Auseinandersetzung unvermeidlich.
Im Blickpunkt: Angriff auf das Beichtgeheimnis
Ohne Beichtväter keine Sündenvergebung, ohne Sündenvergebung kein geistliches Leben. Von Regina Einig