Unserer Gesellschaft ist der Sinn für das Heilige weitgehend abhandengekommen. Das ist insofern nicht verwunderlich, als das oberste Leitmotiv unserer Gesellschaft die Gleichheit beziehungsweise die Gleichgültigkeit ist. Wer aber das Heilige anerkennt, der muss es notwendigerweise vom Profanen trennen und verstößt somit gegen den besagten Grundsatz. Der rumänische Religionswissenschaftler Mircea Eliade (1907–1986) hat in diesem Zusammenhang einen an Genialität kaum zu überbietenden Ausdruck geschaffen, indem er vom „Chaos der Homogenität und Relativität des profanen Raums“ spricht.
Doch!
Es gibt das Heilige
„Nicht alles ist heilig, aber ohne das Heilige ist alles nichts!“, heißt es bei Mircea Eliade. Dennoch ist den Menschen von heute der Sinn für das Heilige weitgehend abhanden gekommen. Die Gründe dafür sind nicht leicht zu erklären. Die Folgen aber sind fatal.