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Drei Jahrhunderte Mädchenbildung nach der heiligen Angela

.. das feiern die Würzburger Ursulinen-Schwestern am Samstag. Schulleiterin Schwester Katharina Merz blickt zuversichtlich in die Zukunft – trotz mangelnden Ordensnachwuchses.
Schwester Katharina Merz OSU
Foto: privat | Schwester Katharina Merz OSU leitet seit 30 Jahren die St.-Ursula-Schule in Würzburg.

Die letzte Ursulinenschule in eigener Trägerschaft in Deutschland wird 300! Am Samstag feiert der Konvent mit Kollegen, Freunden, Unterstützern und Schülerinnen sein 313-jähriges Engagement für die Bildung von Mädchen in Würzburg und sein 300-jähriges Wirken auf dem heutigen Areal in der Würzburger Altstadt.

Konventsoberin Schwester Katharina Merz OSU lädt zu einem Gottesdienst, Gartenfest mit Musik von der Schulband und einer Podiumsdiskussion mit Hülya Düber (MdB) ein. Thema der Diskussion ist „glauben.macht.mädchen. Wie aus christlicher Erziehung politisch-gesellschaftliche Verantwortung wird“.

„Die Feier soll kein Selbstzweck sein"

„Die Feier soll kein Selbstzweck sein. Es geht um Dankbarkeit den Schwestern gegenüber, die über die Jahrhunderte hinweg die Schule geführt haben. Am 15. Oktober 1725 haben Ursulinen hier das Kloster der Antoniter übernommen und mehr oder weniger neu errichtet, mit Internat“, so Schwester Katharina gegenüber der „Tagespost“. Heute unterrichten dort rund 100 Lehrer die 1.100 Schülerinnen der Realschule und des Gymnasiums.

„Schule ist Werkzeug dafür, jungen Menschen Halt, Orientierung und auch eine Basis christlicher Werte mitzugeben. Und nach dem Vorbild der heiligen Angela und der heiligen Ursula die Einmaligkeit und Talente der Schülerinnen zu entdecken“, sagt Schwester Katharina im Gespräch mit dieser Zeitung. 

 „Gravierend verändert hat sich die Situation im Kloster“, blickt sie zurück. „Als ich vor gut 40 Jahren eingetreten bin, waren wir 36 Schwestern. Nun sind wir sieben Ursulinen und drei indische Schwestern, die mit uns das klösterliche Leben teilen.“ Woran es liege, dass sie keinen Nachwuchs bekämen, könne sie nicht sagen. Sie denke, die Schwestern seien spirituell noch auf demselben Weg wie vor 30 Jahren. Die Basis des Ordenslebens verändere sich nicht, wenn sich auch die gesellschaftlichen Umstände änderten. 

Beste Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen

„Das Kollegium ist größer geworden, die Schule gewachsen und generalsaniert. Wir haben die besten Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen. Ich glaube, in der Gesellschaft wird die Bedeutung einer christlichen Schule wieder mehr anerkannt. Je mehr Probleme und Krisen es in der Welt gibt, umso mehr wird man sich darauf besinnen, was das Wertvolle im Leben ist.“ Sie blicke zuversichtlich nach vorne, sagt die Leiterin des St.-Ursula-Gymnasiums, das bislang nicht, wie zumeist die anderen deutschen Ursulinenschulen, vom Bistum übernommen wurde.

Die heilige Angela Merici gründete im November 1535 im italienischen Brescia den Orden der Ursulinen als Säkularinstitut. „Das waren unglaublich starke Menschen. Sie zogen von Norditalien aus nach Frankreich und weiter, um den Menschen den Glauben und christliche Werte zu vermitteln“, so Schwester Katharina. Hauptanliegen der Ursulinen ist die Mädchenbildung und die Vermittlung des religiösen Gedankenguts von der heiligen Angela.

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Elisabeth Hüffer Christliche Werte Schwestern

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