Das jüngste Apostolische Schreiben über die liturgische Bildung des Volkes Gottes verpflichtet niemanden zu mehr als zur Kenntnisnahme. Schon die Textgattung signalisiert gewollte Unverbindlichkeit: Papst Franziskus hat kein Motu proprio erlassen und auch kein Lehrschreiben verfasst, sondern er will „schlichtweg einige Denkanstöße geben“. Deren Tenor hat viele Traditionalisten erneut verstimmt, denn die Betriebstemperatur gegenüber unzähligen loyalen und friedlichen Gläubigen bleibt so frostig wie in Traditionis custodis. So unerquicklich die raue Behandlung aus Rom ist, so unerlässlich ist es, sich die rein atmosphärische Bedeutung des Textes zu vergegenwärtigen.
IM BLICKPUNKT
Die Achse verschiebt sich
Das Apostolische Schreiben aus Rom zur liturgischen Bildung ist ein Denkanstoß. An der Eigendynamik der „alten Messe“ in den Diözesen ändert es nichts.