Im Jahr 2010 liegt nach heutiger Lesart in Deutschland der Beginn der großen Missbrauchskrise der katholischen Kirche. Im Januar jenes Jahres brach sich in Deutschland erstmals in größeren Kreisen die Erkenntnis Bahn, dass der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen im kirchlichen Umfeld mit „Einzelfällen“ nicht ausreichend beschrieben ist. Ort dieser Erkenntnis war das Berliner Canisius-Kolleg. Schüler des Jesuitengymnasiums waren in den 1970er und 1980er Jahren Opfer von Misshandlungen und Missbrauch geworden. In einem Brief an ehemalige Schüler räumte der damalige Schulleiter Klaus Mertes die Taten ein.
Würzburg
Der lange Weg zum Urteil
Der Fall Peter R. ist eines der dramatischsten Kapitel der Missbrauchskrise in Deutschland. Es geht um Verbrechen eines Mannes und das Versagen einer ganzen Institution.