Dass Jesuiten Menschen sind, die gerne und viel mit dem Kopf arbeiten, ist bekannt. Aber es sorgt nicht immer für Freude. Denn das, was sie denken, ist oft sehr originell und gibt manchmal Anstoß, neue Wege zu gehen. Für die Jesuiten führte ihre konsequente und daher nicht selten provokative Art des Forschens und ihre für einige machtbewusste Potentaten beängstigend effiziente Art und Weise, Netzwerke zu bilden, dazu, dass Papst Clemens XIV. ihren Orden auf Druck der Könige von Frankreich, Spanien und Portugal aufhob und damit dessen erfolgreiches Wirken als Lehrer und Forscher an Schulen und Universitäten, als kundige geistliche Begleiter an den Fürstenhöfen, aber auch als Missionare und Seelsorger abrupt beendete.
Kirche
Denken, weil es menschlich ist
Wissenschaftlich präsent und disziplinübergreifend engagiert: Ein Band porträtiert berühmte Köpfe des Jesuitenordens. Von Barbara Stühlmeyer