Zu den oft übersehenen, jedoch immer wiederkehrenden Motiven im wissenschaftlichen Nachlass Joseph Ratzingers gehört die Politische Theologie, die Frage also, wie das Verhältnis von Theologie und Politik sachlich und grundsätzlich bestimmt werden kann. Schon in der 1951 abgeschlossenen Dissertation des blutjungen, knapp 24 Jahre alten Schülers von Gottlieb Söhngen kommt dieser im Rahmen seiner ausgreifenden Deutung des Philosophen und Theologen Aurelius Augustinus auf die genannte Frage zu sprechen, und zwar im Rückgriff auf die Unterscheidung des römischen Historikers Marcus Terentius Varro, der im ersten vorchristlichen Jahrhundert lebte und auf den Augustinus im „Gottesstaat“ Bezug nimmt.
Benedikt XVI.
Benedikt XVI. und die Res Civitas
Politische Theologie bei Ratzinger. Eine Verhältnisbestimmung von Religion und Politik im Anschluss an Augustinus.