Herr Meuser, Sie betrachten in Ihrem Buch die von der Mehrheit des Synodalen Wegs angezielte neue Sexualmoral als "Skandal". Warum? Aus mehreren Gründen. Erstens braucht man keine "neue Sexualmoral", um sexuelle Gewaltverbrechen ethisch zu qualifizieren; dazu genügen rudimentäre Begriffe von Anstand. Zweitens sehe ich darin ein strategisches Ablenkungsmanöver vom Missbrauch. Auf der Großbaustelle "Synodaler Weg" sollen die hässlichen Dinge in der Sakristei - sie sind nach wie vor nicht aufgearbeitet - hinter der Fassade einer "neuen Sexualmoral" verschwinden. "Die sind ja so moralisch", sollen die Leute sagen, "dass sie gleich eine neue Sexualmoral bauen!" Drittens laufen die bislang bekannt gewordenen Entwürfe auf eine Zerstörung ...
Augsburg
Moral ist Flankenschutz für die Liebe
Mit "Freie Liebe Über neue Sexualmoral" hat der bekannte Publizist Bernhard Meuser eine Frontal-Attacke auf ein Kernanliegen des Synodalen Weges vorgelegt. Meuser, der selbst den Missbrauch durch einen Priester erlebt hat, hält das für einen "bischöflich initiierten und assistierten Skandal".