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Michael Fiedrowicz: „Wahrheit ist keine Mehrheitsfrage"

Im Jahr 2025 jährt sich das Erste Ökumenische Konzil von Nizäa zum 1700. Mal. Papst Franziskus will an den Feierlichkeiten teilnehmen. Ein Gespräch mit dem Kirchenhistoriker Michael Fiedrowicz, Theologische Fakultät in Trier, über die Streitkultur der frühen Kirche.
Das Erste Konzil von Nizäa im Jahr 325
Foto: Wikimedia Commons | Eine Ikone der Kirchengeschichte: Das Erste Konzil von Nizäa im Jahr 325, hier dargestellt von Michael Damaskenos (1591).

Herr Fiedrowicz, das Konzil von Nizäa war das erste ökumenische Konzil der Christenheit. Inwiefern wurde es konstitutiv für den Anspruch und das Selbstverständnis späterer Konzilien? Sehr klar beschrieb Athanasius, der damals als Diakon und Sekretär des Bischofs von Alexandrien am Konzil teilnahm, wie die Beschlüsse jener Kirchenversammlung theologisch einzuordnen seien. Er betonte, dass die Bischöfe in ihrer Formulierung klar zwischen Disziplinar- und Glaubensfragen unterschieden: "Was den Ostertermin betrifft, schrieben sie: ;Folgendes wurde beschlossen.' Denn man beschloss damals, dass alle Folge leisten sollten. Was den Glauben betrifft, haben sie jedoch nicht geschrieben: ;Es wurde beschlossen', sondern: ;So glaubt die ...

Hinweis: Dieser Artikel ist vor Abschluss des Probeabos erschienen, weswegen er in diesem nicht enthalten ist.
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