Ökonomische Interessen und möglichst frühzeitige Einbeziehung ethischer Fragen konfligieren in gravierendem Ausmaß im Feld künstlicher Intelligenz (KI). Eine von der Europäischen Kommission im Juni 2018 eingesetzte Arbeitsgruppe aus 52 mehrheitlich der Industrie nahestehenden Experten hatte im Dezember letzten Jahres einen Entwurf für „Ethik-Leitlinien für eine vertrauenswürdige KI“ veröffentlicht. Deren Frist war nach öffentlichem Protest um mehrere Wochen verlängert worden. Es folgten 511 kritische Eingaben und Kommentare. Im April hat nun die Europäische Kommission selbst Vorschläge für eine KI-Strategie veröffentlicht, der Titel: „Vertrauen bilden in eine menschen-zentrierte KI“.
Kolumne: Ethik in der KI-Forschung
Der Begriff „Ethik“ ist eine höchst vieldeutige „Edelvokabel“. Von Klaus Baumann