Die Griechenlandfrage beherrscht seit Monaten die europäische Politik. Eine rasche Abfolge von Verhandlungen, ständig neuen Krisensituationen und polemisch geführten Auseinandersetzungen sorgt für eine diffuse und nur schwer zu durchschauende Gesamtlage. Wie ist es damit möglich, sich überhaupt noch ein Urteil zu erlauben oder bilden zu können? Im Anblick dieser überkomplexen Situation ist es vielleicht hilfreich, die rhetorischen Phrasen der Politik ethisch zu untersuchen und daran herauszustellen, wo die Bruchstellen in den Debatten verlaufen. Nehmen wir hierfür die Phrase von der Verteidigung der „Würde des griechischen Volkes“.
Kolumne: Die Würde eines Volkes?
Von Michael Hartlieb