Eigentlich sollte Anfang 2016 in Brasilien die Stimmung überschäumen. Rio de Janeiro wird im August Gastgeber der ersten Olympischen Spiele in Südamerika sein, die den Brasilianern die Chance geben dürften, das zu tun, was sie am besten können: eine wirklich spektakuläre Party feiern. Stattdessen steht Brasilien vor einem wirtschaftlichen und politischen Desaster. Mitte Dezember stufte die Rating-Agentur Fitch – als zweite der drei weltweit größten Institutionen ihrer Art – die brasilianischen Staatsschulden als „Ramsch“ ein. Wenige Tage später trat Finanzminister Joaquim Levy, den Staatspräsidentin Dilma Rousseff erst ein Jahr zuvor ernannt hatte, um den Staatshaushalt zu stabilisieren, offenbar aus schierer ...
Brasilien in der Krise
Südamerikas größte Volkswirtschaft steht vor einem wirtschaftlichen Desaster. Von Klaus Wilhelm Platz