Wer Visionen habe, sollte zum Arzt gehen, empfahl Kanzler Helmut Schmidt vor fast dreißig Jahren, im Bundestagswahlkampf 1980. Seitdem nimmt ihn die Politik beim Wort und gibt sich weitgehend visionslos. Was in fast allen Parteien dominiert, ist die Reduktion auf das Machbare, eine Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners. Der Koalitionsvertrag von Schwarz-Gelb etwa ist ein Beleg dafür. Strittige Themen wurden auf die lange Bank geschoben, viel Klein-Klein, vom großen Wurf aber, einer Vision, wie wir die Gesellschaft von morgen gestalten müssen, ist die Bundesregierung weit entfernt. Doch wen wundert's?
Minister fordert eine dritte „deutsche Einheit“
Mit seinem Buch „Die Aufsteiger-Republik“ wirbt Armin Laschet dafür, Zuwanderung als Chance zu begreifen