Für den italienischen Ökonom Stefano Zamagni ist die Wirtschafts- und Finanzkrise nicht lediglich ein Oberflächenphänomen einer moralisch intakten Gesellschaft, sondern Ausdruck ihres inneren Zerfalls und mithin eine Implosionserscheinung. Die meisten katholischen Stimmen machen mit Zamagni dafür – wieder einmal – den „Liberalismus“ verantwortlich, der bereits mit einer Art „Legitimierung“ egoistischer Privatinteressen zu Lasten des Gemeinwohls und des Primats des Politischen gleichgesetzt wird. Hat man sich einmal die Finger am Neoliberalismus verbrannt, flüchtet man sich in die Gleichheitsrhetorik und verbindet „soziale Gerechtigkeit“ verstärkt mit Redistribution und Umverteilung.