Vor 120 Jahren, am 15. Mai 1891, wurde die moderne katholische Soziallehre geboren und zugleich damit ein neues Kapitel der christlichen Sozialethik begonnen. An jenem Tag nämlich veröffentlichte Papst Leo XIII. (1810–1903) – Gioacchino Pecci aus dem Städtchen Carpineto Romano in den Sabiner Bergen südlich von Rom stammend und vor seiner Papstwahl päpstlicher Nuntius im früh industrialisierten Belgien und sodann Erzbischof von Perugia – die erste Sozialenzyklika „Rerum novarum“. Auch wenn die moderne katholische Soziallehre im Sinn päpstlicher Sozialverkündigung erst damit ihren Anfang nahm, so gehörte doch die Wahrnehmung sozialer Verantwortung von Anfang an zum Markenkern des christlichen Glaubens.
Kolumne: Personalität als Grundprinzip
Von Professor Peter Schallenberg