Die deutsche Familienpolitik hat sich innerhalb weniger Jahre grundlegend verändert. Während vor nicht allzu langer Zeit die innerfamiliäre Betreuung der unter 3-Jährigen die selbstverständliche Norm war, wurde mit dem Ausbau der Betreuungsinfrastruktur und mit dem Wechsel vom Erziehungs- zum Elterngeld eine grundsätzliche Neuausrichtung eingeleitet. Dieser Politikwechsel war mit einer politischen Kontroverse verbunden, die in ihrer Vehemenz an die ideologischen Auseinandersetzungen der frühen Bundesrepublik erinnerte. Hier wurden Lebensentwürfe gegeneinander ausgespielt und Leitbilder ideologisch überhöht. Neben der „Rabenmutter“ hatte nun auch die „Herdprämie“ ihren festen Platz in der politischen Diskussion.
Kolumne: Nach dem Krippenkrieg
Von Professor Jörg Althammer