Serhij Nihojan, ein 20-jähriger Ukrainer, war das erste Todesopfer des Kiewer Maidan. Seine Kameraden glauben Hinweise darauf zu haben, dass er von einem Scharfschützen der Sicherheitskräfte erschossen wurde. Wenig später fand man in einem Waldstück nahe der Hauptstadt die Leiche des 51-jährigen Jurij Werbytzky. Sie zeigte deutliche Folterspuren. Die Heimatorte der beiden ermordeten Aktivisten sind fast 1 000 Kilometer voneinander entfernt. Nihojan stammte aus dem Gebiet des ostukrainischen Dnipropetrowsk, Werbytzkyj war aus der westukrainischen Metropole Lwiw nach Kiew gekommen. Aber sie starben beide für dieselbe Idee einer freien, europäischen und demokratischen Ukraine. Entspricht dies dem verbreiteten Mythos von einem zerrissenen ...
Kolumne: Europa auf dem Prüfstand
Von Andrij Waskowycz