Überall muss man heute „ganz“ sein: ganz in der Arbeit, ganz in der Freizeit, ganz in der Familie und so weiter – und zum Schluss ist man ganz kaputt. Die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche sind nämlich in vielen Fällen nicht mehr auf das Ganze gelungenen Lebens hingeordnet, sondern das Ganze soll in den Teilen gefunden werden. Die Wahrnehmung der Eigengesetzlichkeiten der einzelnen Bereiche geschieht so oft nicht in der Perspektive des Ganzen, sondern bleibt beschränkt auf den jeweiligen Teilbereich.
Kolumne: Ethik als Blick auf das Ganze
Von Leopold Neuhold