Passt es zusammen, von der Freude des Evangeliums und zugleich von einer tödlichen Weltwirtschaft zu sprechen? Kann man in einem Atemzug die christliche Hoffnungsbotschaft mit radikaler Kapitalismus- und Gesellschaftskritik verbinden? Wenn es nach dem Bischof von Rom geht, muss man es sogar. Damit kehrt Franziskus zu einer analytischen Ebene der katholischen Sozialtradition zurück, die das Heil der Welt nicht allein in der persönlichen Tugend des Einzelnen zu finden meint. Und natürlich wäre die Welt ein deutlich besserer Ort, wenn alle Menschen in wechselseitiger Rücksicht vereint und voller jesuanischer Liebe füreinander wären.
Kolumne: Die Wurzeln der Ungleichheit
Von Markus Demele