Vorbei sind die Zeiten des „manipulierten Konsumenten“, vor dem uns Vance Packard, John K. Galbraith und andere seit den 1950er Jahren gewarnt haben. Damals schien die Konsumentensouveränität von der Produzentensouveränität abgelöst worden zu sein. Doch Ende der 1990er Jahre wechselte die Optik in der konsumethischen Literatur fundamental: Die pessimistische Sicht auf den Konsumenten wird durch eine überaus optimistische Erwartungshaltung gegenüber dem Verbraucher ersetzt. Kaufen Sie ein Kleidungsstück, geht es zunächst gar nicht um Ihr persönliches Glück; die „kritische Öffentlichkeit“ erwartet vielmehr von Ihnen, dass Sie sich vor dem Kauf darüber informieren, wie dieses Kleidungsstück produziert wurde, ob alle ...
Kolumne: Der mündige Konsument?
Von Stephan Wirz