Nein, Finanzspekulationen seien nicht schuld an steigenden Lebensmittelpreisen, befand Jürgen Fitschen, der Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, vor kurzem auf der Grünen Woche in Berlin. Zwar hatte die Deutsche Bank den Handel mit Agrar-Finanzprodukten im vergangenen Jahr ausgesetzt. Doch habe man keinen Nachweis gefunden, dass die Spekulation für die Preisentwicklung verantwortlich sei. Hilfswerke und Menschenrechtsorganisation sehen das anders: Spekulationen mit Agrarrohstoffen seien mitverantwortlich für Preisschwankungen bei Nahrungsmitteln, sagte Klaus Schilder von Misereor gegenüber dem Kölner Domradio, und die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ hielt eine Umkehr der Beweispflicht für dringend geboten.
Geschäfte mit dem Hunger
Spekulanten treiben Lebensmittelpreise in die Höhe – Kirche und Verbraucherschutzorganisationen fordern eine Re-Regulierung der Rohstoffmärkte. Von Reinhard Nixdorf