Das Wort Betreuungsgeld ist seltsam wirkmächtig. Politiker, insbesondere bei der SPD, verlieren die Fassung, wenn sie es nur hören. Leute wie der Bürgermeister von Berlin-Neukölln poltern dann los, als müssten sie dafür ihr geheim gehaltenes Sparschwein schlachten. Und sie vergessen im Eifer des populistischen Redens, dass es sich bei den potenziellen Unterschicht-Empfängern des noch virtuellen Betreuungsgeldes um wirkliche Menschen handelt. Auch wenn ihre Argumente zum Teil richtig sind: Der Generalverdacht, der hier gegen alle Eltern mitschwingt, ist unerträglich. Wegen des Fehlverhaltens einzelner Gruppen alle Eltern zu bestrafen nach dem Motto: Es sind drei Partisanen im Dorf, also bringen wir das ganze Dorf um, das ist primitiv.