Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, hat viel Kritik einstecken müssen. Mit seiner Ankündigung im letzten August, die EZB werde im Bedarfsfall am Anleihenmarkt intervenieren, etwa wenn für Krisenländer die Zinsen für neue Kredite zu hoch seien, hat sich der Italiener besonders in Deutschland den Zorn vieler Politiker und Wirtschaftsexperten zugezogen. Die Kritiker warfen Draghi vor, die EZB handele nicht mehr unabhängig und gemäß ihres erteilten Mandates, das die Wahrung der Währungs- und Preisstabilität im Euro-Raum vorsieht. Mit einer zusätzlichen Geldschwemme fördere die EZB gar noch die Inflation im Euro-Raum und vernichte so den ersparten Wohlstand in Deutschland, so die düsteren Befürchtungen.
„Vertrauen entsteht durch Taten“
EZB-Chef Draghi in der Katholischen Akademie. Von Clemens Mann