Die meisten entwickelten Volkswirtschaften haben ihn – nur Deutschland, die stärkste Wirtschaftsnation Europas, noch nicht: einen staatlichen Mindestlohn für alle Beschäftigten. Diese Lohnuntergrenze soll sicherstellen, dass Menschen, die vollzeiterwerbstätig sind, ihren Lebensunterhalt eigenständig bestreiten können und nicht auf staatliche Unterstützungsleistungen angewiesen sind. Dieses Ziel wird von einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung unterstützt. Auch in der katholischen Soziallehre spielte die Forderung nach Lohngerechtigkeit von Anfang an eine zentrale Rolle. Die Sozialenzyklika Laborem exercens (1981) bezeichnet die Frage nach dem gerechten Lohn gar als das „Schlüsselproblem der Sozialethik“ und den ...
Kolumne: Was ist das Mindeste?
Von Professor Jörg Althammer