Wahlkampf ist die Hoch-Zeit der Demokratie. Die Parteien streiten um des Wählers Gunst, denn er ist der Souverän und verteilt mit seiner Stimme an der Wahlurne die Macht. Der Wahlkampf, wie wir ihn aktuell erleben, lässt eine Hochstimmung nicht aufkommen. Zu durchschaubar sind die Winkelzüge, mit denen die Parteien glauben, sich Vorteile beim Wähler verschaffen zu können. Es fehlen bisher auch die Themen, die Emotionen erzeugen könnten. Die Kanzlerin hat im Vorfeld der Wahl alle potenziellen Konfliktthemen entschärft, indem sie den Konsens zwischen den großen Parteien erweitert hat. Auch die sogenannte „Abhöraffäre“ des amerikanischen Geheimdienstes verfängt als polarisierendes Wahlkampfthema nicht. Dazu ist der Sachverhalt ...
Kolumne: Wahlen werden knapp ausgehen
Von Professor Wolfgang Bergsdorf